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Prädiabetes und Ramadan

Der weltweit verfolgte Ramadan ist eine Zeit des Fastens und der Umstellung der Essgewohnheiten, die für Menschen mit Prädiabetes nicht ohne Risiken sind.

Erinnerung bezüglich der Diagnose von Prädiabetes

Prädiabetes wird normalerweise bei Patienten diagnostiziert, die Symptome aufweisen, die auf einen abnormalen Blutzuckerspiegel hindeuten. Bei ihnen treten Anzeichen auf, die darauf hindeuten, dass ihr Körper eine verminderte Glukosetoleranz aufweist.

Die Symptome, die zu einer durch Blutentnahme durchgeführten Diagnose führen können, bestehen normalerweise aus folgenden Elementen:

  • Erheblicher, überdurchschnittlicher Durst
  • Ungewöhnlich häufiger Harndrang.
  • Ungewöhnliche Müdigkeit.
  • Schwindelgefühle.
  • Kribbeln in den Händen oder Füßen.

Die Ursache für diese Beschwerden kann direkt mit einem gestörten Blutzuckerspiegel in Verbindung gebracht werden, so Jill Weisenberger, M.Sc., Ernährungsberaterin, lizenzierte Diabetespädagogin und Autorin von „Prediabetes: A Complete Guide“ (Prädiabetes: Eine vollständige Anleitung). Sie erklärt, dass, wenn der Blutzuckerspiegel (Glukose) des Patienten höher als der normative Durchschnitt ist, versucht der Körper, den Überschuss über den Urin normandischen. Diese Erklärung könnte auch den bei diesen Personen auftretenden anhaltenden Durst begründen. Ebenso kann ein hoher Blutzuckerspiegel zu einer Schädigung der Nervenfasern in den Extremitäten des Körpers führen, was die Taubheitsgefühle oder das schmerzhafte Kribbeln in den Händen und Füßen erklären kann.

Patienten mit solchen Beschwerden sollten daher umgehend ihren Hausarzt aufsuchen, damit dieser eine ärztliche Verordnung zur Analyse des Blutzuckerspiegels ausstellt. An dieser Stelle müssen wir darauf hinweisen, dass ein ungewöhnlich hoher Blutzucker- oder Glukosespiegel nur die Folge einer Insulinresistenz im Körper ist. Hier ist auch daran zu erinnern, dass Insulin ein aus der Bauchspeicheldrüse stammendes Hormon ist, welches dafür sorgt, dass der Körper aus Glukose Energie gewinnt. Wenn der Körper das Insulin nicht richtig verwertet, steigt der Blutzuckerspiegel an, da er nicht mehr richtig verwertet werden kann. Er sammelt sich an, bis der Patient die ersten Anzeichen von Prädiabetes bemerkt.

Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass Prädiabetes definiert ist als ein Blutzuckerspiegel, der zwischen den empfohlenen Normalwerten (zwischen 0,70 g/l und 1,10 g/l bei nüchternem Magen) und dem Schwellenwert für Typ-2-Diabetes (über 1,26 g/l bei nüchternem Magen) liegt. Die American Diabetes Association ist der Ansicht, dass der Wert des glykierten Hämoglobins, auch HbA1c genannt, bei der Feststellung von Prädiabetes berücksichtigt werden sollte. Nach ihren Kriterien hätte eine Person mit Prädiabetes einen glykierten Hämoglobinspiegel zwischen 5,7 und 6,4%. Zum besseren Verständnis dieser Daten sei darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um einen Blutzuckertest handelt, der über mehrere Monate hinweg am Patienten durchgeführt wird, um einen Gesamtüberblick über seine Blutzuckersituation zu erhalten.

Prädiabetes schließt den Einsatz von Medikamenten für die betroffenen Patienten aus. Diese werden dringend dazu angehalten, ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig zu überwachen und zu einem gesünderen Lebensrhythmus zurückzukehren. Daher werden eine ausgewogenere Ernährung, sanfte, aber regelmäßige Bewegungen und der Verzicht auf raffinierten Zucker dringend empfohlen, da sie vorbestimmend sind, um das Auftreten von Typ-2-Diabetes zu verzögern.

Essen und Fasten während des Ramadan

Der Ramadan ist eine muslimische Tradition, die von Millionen von Gläubigen auf der ganzen Welt praktiziert wird. Es handelt sich um eine Zeit der Abstinenz in jeder Hinsicht, verbunden mit der Verstärkung positiver Gedanken.

Ein Großteil dieser Abstinenz wird durch die drastisch veränderten Essenszeiten vertreten: So ist die Aufnahme von Nahrung oder Wasser von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang verboten. Die drei täglichen Mahlzeiten sind wie folgt aufgeteilt: das Frühstück (Al Sohur) vor Sonnenaufgang, das Mittagessen (Al Fotur) nach Sonnenuntergang, wenn das Fasten gebrochen wird, und das Abendessen (Al Ichaa), die letzte Mahlzeit vor dem Schlafengehen.

Das bedeutet, dass Ramadan-Teilnehmer den ganzen Tag über fasten. Die Mahlzeiten nach der Enthaltsamkeit sind oft kalorienreich und bestehen in der Regel aus Lebensmitteln mit einem hohen glykämischen Index. Im Gegensatz dazu sind die Mahlzeiten oft arm an Ballaststoffen und Vitaminen. Die Geselligkeit und die Einschränkung im Laufe des Tages begünstigen somit eine hohe Nahrungsaufnahme zum erlaubten Zeitpunkt der Mahlzeiten, die erhebliche Auswirkungen auf den Gesundheitszustand von Menschen mit Prädiabetes haben kann. Die Praxis des Ramadan führt nämlich zu einer bedeutenden und plötzlichen Veränderung der Lebensgewohnheiten der Menschen, deren Körper im Laufe des Tages einer starken Entwässerung ausgesetzt ist. Laut der französischen Website www.diabete.fr und deren Informationsbroschüre „Diabète et Ramadan“ (Diabetes und Ramadan) führt diese Fastenzeit zu hormonellen und metabolischen Störungen im Körper, was bei Menschen mit Prädiabetes zu Komplikationen führen kann.

Außerdem gelten Menschen mit einer bestätigten Diagnose von Diabetes, Typ 1 oder 2, normalerweise als „gefährdet“ und sind aufgrund ihres Gesundheitszustands normalerweise vom Ramadan befreit. Viele Menschen mit Diabetes und Prädiabetes entscheiden sich jedoch trotzdem für das Fasten. Für ihre Gesundheit ist es entscheidend, dass sie einige Regeln befolgen, die wir nachfolgend näher erläutern werden.

Worauf Sie achten sollten

Bevor wir die Ernährungsempfehlungen der Gesundheitsexperten im Einzelnen erläutern, sollten wir klären, in welchen Fällen ein Fastenbrechen unerlässlich ist. Natürlich wird der Patient aufgefordert, vor Beginn des Ramadan-Fastens seinen Hausarzt oder einen Diabetes-Spezialisten aufzusuchen, um sicherzustellen, dass diese religiöse Praxis kein unmittelbares Risiko für seinen Gesundheitszustand darstellt. Wenn der Patient Herzprobleme, Niereninsuffizienz oder Komorbiditäten aufweist, ist er laut der französischen Website Diabete.fr einem hohen Risiko ausgesetzt, was es ihm unmöglich macht, im Monat Ramadan zu fasten.

Der Patient muss seinen Blutzuckerspiegel zu verschiedenen Tageszeiten sorgfältig überwachen. Wie bereits erwähnt, kann eine plötzliche Änderung der Essgewohnheiten eine Hypoglykämie oder Hyperglykämie auslösen, die für die Gesundheit des Körpers sehr schädlich ist. Aus diesem Grund muss das Fasten sofort gebrochen werden, wenn der Blutzucker des Patienten unter 0,6 g/l und über 3 g/l gemessen wird. Nach Ansicht von Prof. Hassan El Ghomari, Endokrinologe und Diabetologe am CHU Ibn Rochd in Casablanca, in einem Interview mit der Zeitung „L’Opinion“, kann Hypoglykämie in einigen Fällen tödlich sein, da der Rückgang der Glukose im Blut zu einem Leiden der neuronalen Zellen führt.

Die Warnzeichen für ein Unwohlsein aufgrund einer Hypoglykämie müssen von den Patienten klar und schnell erkannt werden können, damit sie ihr Fasten rechtzeitig unterbrechen können. Daher ist es unerlässlich, auf folgende Symptome zu achten :

  • Kalter Schweiß;
  • Starkes Hungergefühl;
  • Heftige Kopfschmerzen;
  • chüttelfrost;
  • Ungewöhnliche Müdigkeit.

Empfehlungen von medizinischen Experten für die Praxis des Ramadan mit einer Prädiabetes-Diagnose

Damit der Ramadan nicht zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustands von Personen mit Prädiabetes führt, sollten einige Empfehlungen beachtet werden. Es sei daran erinnert – denn dies ist eine wesentliche Tatsache -, dass der Patient unter keinen Umständen das Fasten im Ramadan gegen ärztlichen Rat befolgen darf.

In seinem Buch „Plaisir du sucre au risque du prédiabète“ (Zuckergenuss mit dem Risiko von Prädiabetes) gibt Dr. Reginald Allouche mehrere Empfehlungen für Prädiabetiker, die während des Ramadan genau befolgt werden sollten. So empfiehlt dieser eine ausreichende Proteinzufuhr von 1 g Protein/Kilogramm pro Tag. Es wird daher dringend empfohlen, Omega-3-Fettsäuren (Fisch- oder Rapsöl) sowie Omega-9-Fettsäuren (Olivenöl) zu bevorzugen und Omega-6-Fettsäuren wie Sonnenblumen- oder Maisöl möglichst zu vermeiden. Außerdem sollte die Aufnahme von Ballaststoffen durch Hülsenfrüchte und Gemüse innerhalb der Mahlzeiten überwiegen.

Dr. Nabil Assad, Endokrinologe und Diabetologe, erläutert in einem Interview mit Radio RFI einige nützliche Informationen für Prädiabetespatienten, die den Ramadan unter Berücksichtigung ihres Gesundheitszustands praktizieren möchten. Dr. Assad weist darauf hin, dass diese Menschen nicht nur eine Mahlzeit am Tag zu sich nehmen sollten, da diese für den Körper wie eine Blutzuckerbombe wirken kann.

Stattdessen empfiehlt dieser ein Frühstück mit Zutaten mit niedrigem glykämischen Index, wie Reis oder Vollkornbrot. Das Fasten kann mit einer Mahlzeit aus einer Suppe und etwas Stärke gebrochen werden. Die letzte Nahrungsaufnahme sollte vor allem aus ballaststoffreichen Lebensmitteln mit einem moderaten glykämischen Index bestehen.
Abschließend kann man nur betonen, dass Patienten mit Prädiabetes fachärztlichen Rat einholen sollten, bevor sie mit dem Fasten im Ramadan beginnen. Es ist möglich, in Zusammenarbeit mit einem Gesundheitspraktiker einen Ernährungsplan zu erstellen, der auf die Blutzucker- und allgemein medizinische Situation des Betroffenen zugeschnitten ist, damit das Fasten sicher durchgeführt werden kann.

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